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Technologien

Welche Technologien helfen uns bei der Transformation?

2. Defossilisierung der Rohstoffversorgung

Recycling

Es gibt drei Arten von Recycling: mechanisches Recycling als größte Säule, dann lösemittelbasiertes Recycling und als drittes das chemische Recycling, bei dem man unter anderem Polymere aufbricht und am Ende ein rohölähnliches Zwischenprodukt erhält.

Unser Partner ARCUS Greencycling Technologies GmbH ist führend bei der Bereitstellung einer chemischen Recyclinglösung für derzeit nicht recycelbare gemischte Kunststoffabfallströme mit geringer vorheriger Sortierung oder Reinigung der gemischten Kunststoffabfälle.

ARCUS Greencycling wird ab 2022 eine Pilotanlage im industriellen Maßstab im Industriepark Frankfurt-Höchst bauen lassen.

Alternative Rohstoffe

In der Industrie wird händeringend nach alternativen Rohstoffen gesucht, die langfristig unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und Vorprodukten reduzieren können.

Als besonders vielversprechend werden dabei von der chemischen Industrie

  1. nachwachsende Rohstoffe,
  2. das Treibhausgas CO₂ als neuer Rohstoff sowie
  3. recycelte Kunststoffe angesehen.

Biogene Abfälle aus biochemischen Prozessen, Klärschlämme, Lebensmittel und Rückstände der Pharmaindustrie werden am Industriepark Höchst bereits seit mehreren Jahren für die Energievesorgung genutzt.

Im ersten Schritt wird die vorhandene Organik in der Co-Fermentations-Anlage am Standort abgebaut. Der verbleibende Schlamm wird gepresst und anschließend in der Klärschlammverbrennungsanlage thermisch genutzt, d. h. zur Wärmerückgewinnung verbrannt.

Die anfallenden Prozesswasser werden in der Abwasserreinigungsanlage gereinigt.

Das bei der Vergärung entstehende Biogas wird zur Erzeugung von Strom, Dampf und Bioerdgas verwendet.

3. Nutzung der Chancen der Kombination von 1 und 2

Power-to-X

Unter Power-to-X versteht man alle Verfahren, die Ökostrom in chemische Energieträger zur Stromspeicherung, in strombasierte Kraftstoffe zur Mobilität oder Rohstoffe für die Chemieindustrie umwandeln.

Auf klimafreundliche Art lässt sich mit Power-to-X beispielsweise Wasserstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge herstellen, aber auch Kerosin für Flugzeuge. Power bezeichnet die über dem Bedarf liegenden zeitweisen Stromüberschüsse und X steht für die Energieform oder den Verwendungszweck im Produkt.

Unser Cluster-Partner INERATEC GmbH hat einen Power-to-Liquid-Prozess entwickelt, bei dem überschüssiger Strom effizient gespeichert werden kann sowie CO₂-neutraler Kraftstoff für die Mobilität erzeugt wird.

Eine Demonstrationsanlage am Industriepark Höchst wird mit einer Kapazität von bis zu 4,6 Millionen Litern e-Fuels, die jährlich aus bis zu 10.000 Tonnen CO₂ produziert werden können, die größte kommerzielle Anlage dieser Art weltweit sein. E-Fuels und e-Chemicals werden dabei sowohl aus CO₂ als auch aus grünem Wasserstoff produziert.

Mobilität

Unsere Mobilität wird zunehmend elektrifiziert, aber auch Wasserstoff stellt eine gute Alternative zu den fossilen Brennstoffen dar.

Die Busse im Industriepark Höchst werden bereits mit Wasserstoff aus den Industrieprozessen betankt.

Ab Ende 2022 sollen 27 Passagierzüge im gesamten Rhein-Main-Gebiet ebenfalls über die Wasserstofftankstellen am Industriepark betankt werden.

Auch eine Kombination aus Elektrifizierung und Wasserstoff ist denkbar - hybride Mobilitätslösungen werden immer mehr nachgefragt, da sie Vorteile beider Technologien vereinen und Nachteile (bspw. geringe Reichweiten, lange Ladezeiten) ausgleichen können.

Interesse an einer Zusammenarbeit?

Prof. Dr. Hannes Utikal

Leiter Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit (ZIN), Provadis Hochschule